42,2 km Lauf (84,4 km noch offen)

Die letzten ca. 80 km auf dem Rad bin ich aufrecht gefahren. Inzwischen hatte ich Rückenschmerzen, die bei aufrechter Sitzhaltung völlig beseitigt waren. So sehen diese 10 Runden wohl etwas eigenartig aus, gleichwohl fuhr es sich sehr angenehm.

Kurz vor 15 Uhr erreichte ich also die Laufstrecke. Nun wollte ich etwa 1 1/2 Stunden schlafen, um gestärkt und frisch mit den drei Marathons zu beginnen. Zuversichtlich legte ich mich hin und hoffte auf gründliche Erholung. Dies geschah leider nicht. Zwar hatte ich theoretisch noch je acht Stunden für die 
Laufstrecke. Diese Zeit kann allerdings sehr kurz werden, wenn man merkt, dass man sich nicht erholt und man einfach nicht ins Laufen kommt. Und so geschah es, dass meine Laufversuche kläglich scheiterten und die Gehrunden so langsam waren, dass an einen Zieleinlauf in der Zeit nicht zu denken war.

Nach 14 Laufrunden war mein Akku leer. Ich legte mich noch einmal hin und verzweifelte an meinem leeren Akku. Ich fühlte keine Energie mehr. Mir tat meine Crew so leid, die kaum geschlafen hatte, um mich zu versorgen und sich um mich zu kümmern. Und nun lag ich da, leer ohne eine reale Chance auf das erhoffte Finish. Zwar hatte ich immer gewußt, dass das 
Abenteuer Triple-Ultra-Triathlon auch schief gehen kann, ich das Ziel also nicht erreiche; aber um meine Crew tat es mir leid.

Wir beschlossen, zunächst nicht an weitere Runden zu denken, sondern erst einmal für Wärme und Energie zu sorgen. Dick eingemummelt wartete ich auf eine schöne Portion warmer Nudeln mit Tomatensauce. In dieser Zeit reifte bei mir der Entschluß, die nächsten 18 Runden zu bewältigen und dann mit 
einem abgeschlossenen Marathon, den Wettkampf zu beenden.

Die Nudeln und der Entschluß ein Ziel zu erreichen, weckten neue Lebensgeister. Zwar wollte ich nach zwei weiteren Runden (je 1,3 km) nicht weiter; aber Markus gelang es, mir noch einmal zu neuer Bewegung zu verhelfen. So lief ich eigentümlich leichtfüßig sechs bis sieben Runden flüßig bei niedrigem Puls die Strecke ab, um dann wieder über das Gehen nicht hinaus zu kommen.

Das letzte große Foto mit der gelben Kappe zeigt mich bei meinem Zieleinlauf locker und entspannt nach dem Marathon. Das nächste mal, das es sicher geben wird, werde ich dann auch die folgenden zwei erfolgreich überstehen. Meine Zuversicht ist mit dieser Leistung eher gestiegen als gesunken. Es ist mir möglich ohne jegliche Qual diese Strecke in der vorgegebenen Zeit zu bewältigen - 
schwimmend, radelnd und laufend.